Auf großen Zuspruch ist die Radtour zum Thema Gewässer gestoßen, für die unser Ortsverband Steffen Hipp vom Unterhaltungsverband Fuhse-Aue-Erse als fachkundigen Leiter gewonnen hatte. Er wurde von Michael Germer unterstützt, der ebenfalls beim Unterhaltungsverband tätig ist und dort als Forstwirt der Fachmann „für das Grüne“ ist, während er selbst den Schwerpunkt auf „das Blaue“ – sprich Wasser – legt, wie Hipp bei der Begrüßung erklärte.
Die Teilnehmendenzahl war aus organisatorischen Gründen begrenzt. Die Ratsfrau Dagmar Thöner hat als Vorstandsmitglied der Verbandsversammlung des Unterhaltungsverbandes die Radtour angeregt und organisiert. Sie und der Ortsverbandsvorsitzende Cord Steinbeck-Behrens freuten sich, dass die noch für alle Interessierten verbliebenen Plätze trotz der nur kurzfristigen Veröffentlichung wahrgenommen wurden.
Beim Start an der Auebrücke am Kleinen Brückendamm erklärte Hipp zunächst die Aufgaben des Unterhaltungsverbandes Fuhse-Aue-Erse. Dazu zählen neben der ökologischen Verbesserung der Gewässer die Sicherstellung des schadlosen Wasserabflusses und die Pflege der verbandseigenen Flächen.
Die 2-Mann-Behörde betreut insgesamt 400 Kilometer Gewässerlauf im Gebiet von Celle bis Wolfenbüttel und Hannover bis Braunschweig. 2017 erfolgte die Fusion der Unterhaltungsverbände Untere und Obere Fuhse sowie Aue-Erse. Bauliche Maßnahmen werden, wie Hipp erklärte, nicht mit eigenen Kräften, sondern mit Firmen umgesetzt.
Die Teilnehmer*innen der Radtour, die sich über gut 30 Kilometer erstreckte, erfuhren an vielen Stopps entlang der Gewässer, was sich hier im Laufe der Geschichte verändert hat. So wurde die Aue vor vielen Jahrzehnten begradigt, um mit einem besseren Abfluss Überschwemmungen zu verhindern. Dass sich am Gümmekanal an der Braunschweiger Straße einst eine Badeanstalt befand, werden allenfalls ältere Burgdorfer*innen noch wissen.
Der Versuch, im Stadtpark einen Ockerteich anzulegen, um das eisenhaltige Wasser des in die Aue mündenden Hainholzbaches aufzufangen und den belasteten Schlamm zu entfernen, ist laut Hipp vor Jahren gescheitert: „Keiner wollte die Entsorgung übernehmen“, berichtete der Verbandsingenieur.
War es früher eher notwendig, für einen raschen Wasserabfluss zu sorgen, um Hochwasser zu verhindern, rückt für die Fachleute heute das Problem der Wasserknappheit in den Fokus. Das wurde am Hechtgraben deutlich, dem die Radler von Schillerslage über Otze bis zur Einmündung in die Aue bei Obershagen folgten. Hier liegen einzelne Abschnitte bereits trocken, mit katastrophalen Folgen für Tiere und Pflanzen.
Die Gemeinde Uetze starte, wie Steffen Hipp berichtete, ein mit Fördermitteln der Region finanziertes Projekt „Gemeinsames Handeln in Zeiten des Klimawandels im Gemeindegebiet Uetze“, an dem auch der Unterhaltungsverband Fuhse-Aue-Erse mitwirke. Mehrere trockene Sommer mit massiven Auswirkungen auf die Natur und zunehmende Extremwetterereignisse erfordern Maßnahmen für ein effektives Wassermanagement.
Steffen Hipp und Michael Germer gilt der Dank des Ortsverbandes für die Einführung in dieses Thema und ihre Arbeit, die bei den Teilnehmer*innen der Radtour auf großes Interesse stieß. Die Grünen in der Region Hannover machen das Thema Wasser in diesem Jahr zu einem Schwerpunkt und beschäftigen sich am Sonnabend, 6. Mai, auf einem Kongress mit den Folgen des Klimawandels auf die Wasservorkommen und Lösungsvorschlägen, wie wir unsere Wasserwirtschaft klimaresilient gestalten können.